KOPISCH AUGUST

August Kopisch (1799-1853)
Maler und Kunsthistoriker; Erzähler und Sagendichter, der die "Heinzelmännchen" ins Leben rief.
Kopisch wurde in einer großbürgerlichen Kaufmannsfamilie am 26. Mai 1799 in Breslau geboren, aber vorzeitig verließ er das Breslauer Gymnasium und seine Geburtsstadt, um an den Kunstakademien von Prag (1815-17), Wien (1818-19) und Dresden (1821-24) Malerei zu studieren. Am Akademiebetreib und -leben fand er aber wenig Gefallen und schwankte zwischen bildender Kunst, Literatur und Wissenschaft, bis er sich endlich für die Dichtung entschied. Wegen einer hinderlichen Handverletzung beim Malen sah er sich "gezwungen", einen längeren Genesungsaufenthalt in Italien zu unternehmen (1824-29). Hier begann er auch Archäologie zu studieren; und mit dem Freund Ernst Fries entdeckte er 1826 die vergessene Blaue Grotte bei Carpi wieder.
Obwohl er das Malen zwar nicht völlig aufgab, bearbeitete und übersetzte er hauptsächlich neapolitanische Komödien. Nicht nur interessierte er sich für das anonyme Volksgut des Südens, sondern betätigte er sich auch als Experte bei Kunstkäufen für deutsche Besucher und als Cicerone in Neapel, z.B. für den späteren preußischen König Friedrich Wilhelm IV. 1827 kannte Kopisch Platen lernen, der ihn zu intensiver Hinwendung zur Antike führte.
Als er 1829 nach Deutschland zurückkehrte, erhielt er von Friedrich Wilhelm IV. eine Jahrespension. Im Hofmarschallamt war er als Kunstexperte tätig und in Breslau nahm er aktiv teil am künstlerischen Leben des »Breslauer Künstlervereins« um Eichendorff, Freytag, Holtei, Hoffmann von Fallersleben; auch in der Berliner Abendgesellschaft glänzte er als Rezitator und Gelegenheitsdichter.
Beliebt und berühmt ist Kopisch besonders durch seine humorvollen Gedichte und weinseligen Trinklieder. Aus seiner italienischen Erfahrung entstammen eigentlich einige seiner besten Werke, u.a. Gedichte (1836) und Agrumi. Volkstümliche Poesien aus allen Mundarten Italiens, gesammelt und übersetzt (1837), Besteigung des Aetna. Ein Brief (1832). Dank seiner einfachen von einer sagen- und fabelhaften Stimmung belebte Dichtung, z. B. Allerlei Geister, Balladen (1848), ist Kopisch bald sehr beliebt worden. Dazu hat er sich auch mit anderen Gattungen versucht: Genaue Feststellung des jeweiligen Aufenthaltes Friedrich II. an jedem Tage seiner Regierung (1852), Geschichte der königlichen Schlösser und Gärten zu Potsdam von der Zeit ihrer Gründung bis zum Jahre 1852 (1854), Crimhild, Drama (1856), Walid, Trauerspiel (1856), Ein Carnevalsfest auf Ischia, Novelle (1856). Sehr interessant ist letztlich auch sein Übersetzungsversuch: Die göttliche Komödie des Dante Alighieri, Übersetzung (1842).
Er starb am 6. Februar 1853 in Berlin.

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