Der Fuchs und der Storch
Eines Tages hatte der Fuchs den Storch zum Mittagessen eingeladen.
Es gab nur eine Suppe, die der Fuchs seinem Gast auf einem Teller vorsetzte.
Von dem flachen Teller aber konnte der Storch mit seinem langen Schnabel nichts aufnehmen.
Der listige Fuchs indessen schlappte alles in einem Augenblick weg.
Der Storch sann auf Rache.
Nach einiger Zeit lud er seinerseits den Fuchs zum Essen ein.
Der immer hungrige Fuchs sagte freudig zu.
Gierig stellte er sich zur abgemachten Stunde ein.
Lieblich stieg ihm der Duft des Bratens in die Nase.
Der Storch hatte das Fleisch aber in kleine Stücke geschnitten und brachte es auf den Tisch in einem Gefäß mit langem Halse und enger Öffnung.
Er selbst konnte mit seinem Schnabel leicht hineinlangen.
Aber die Schnauze des Fuchses paßte nicht hinein.
Er mußte hungrig wieder abziehen.
Beschämt, mit eingezogenem Schwanz und hängenden Ohren schlich er nach Hause.
Wer betrügt, muß sich auf Strafe gefaßt machen.
Der Fuchs und der Wolf am Brunnen
Es war eine klare Vollmondnacht.
Ein Fuchs strolchte durchs Dorf und kam zu einem Ziehbrunnen.
Als er hinunterblickte, traute er seinen Augen nicht;
da lag ein großer, runder goldgelber Käse.
Er kniff die Augen zu und öffnete sie wieder.
Nein, es war kein Traum.
Der Fuchs besann sich nicht lange, sprang in den Eimer, der über dem Brunnenrand schwebte, und abwärts ging die Fahrt.
Ein zweiter Eimer schaukelte aus der Tiefe empor, an ihm vorbei.
Unten angekommen, wollte der hungrige Fuchs sich sofort auf den fetten Käse stürzen.
Aber was war denn das?
Seine Nase stieß in eiskaltes Wasser, der Käse verformte sich und verschwand.
Verblüfft starrte der Fuchs ins Dunkel, und langsam kehrte der Käse unversehrt zurück. jetzt begriff er seinen Irrtum.
Wie konnte er nur so schwachköpfig handeln!
Nun saß er in ...
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