Title: Gedicht

Author:HESSE HERMANN
Subject:POETRY
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Im Nebel

Seltsam, im Nebel zu wandern!

Einsam ist jeder Busch und Stein.

Kein Baum sieht den andern,

Jeder ist allein.

Voll von Freunden war mir die Welt,

Als noch mein Leben licht war,

Nun, da der nebel fällt,

Ist keiner mehr sichtbar.

Wahrlich, keiner ist weise,

Der nicht das Dunkel kennt,

Das unentrinnbar und leise

Von allen ihn trennt.

Seltsam, im Nebel zu wandern!

Leben ist einsam sein.

Kein Mensch kennt den andern,

Jeder ist allein.

Hermann Hesse (1877-1962)

Der Schmetterling

Mir war ein Weh geschehen,

Und da ich durch die Felder ging,

Da sah ich einen Schmetterling,

Der war so weiß und dunkelrot,

Im blauen Winde wehen.

Oh du!
In Kinderzeiten,

Da noch die Welt so morgenklar

Und noch so nah der Himmel war,

Da sah ich dich zum letztenmal

Die schönen Flügel breiten.

Du farbig weiches Wehen,

Das mir vom Paradiese kam,

Wie fremd muß ich und voller Scham

Vor deinem tiefen Gottesglanz

Mit spröden Augen stehen!

Feldeinwärts ward getrieben

Der weiß' und rote Schmetterling,

Und da ich träumend weitergin,

War mir vom Paradiese her

Ein stiller Glanz geblieben.

Hermann Hesse


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