Johann Wilhelm Ludwig Gleim: Gedichte
Gedichte von Johann Wilhelm Ludwig Gleim
alphabetisch nach Titeln sortiert
Das Licht
Der Vermittler
Traurige und betrübte Folgen der schändlichen Eifersucht
am 24. 7.1999 vorhandene Texte : 3 (c) 1995-99 abc.de Internet-Dienste
Traurige und betrübte Folgen der schändlichen Eifersucht
Traurige und betrübte Folgen der schändlichen Eifersucht
wie auch
Heilsamer Unterricht, daß Eltern, die ihre Kinder lieben, sie zu keiner Heirat zwingen,
sondern ihnen ihren freien Willen lassen sollen; enthalten in der Geschichte Herrn Isaac
Veltens, der sich am 11. April 1756 zu Berlin eigenhändig umgebracht, nachdem er seine
getreue Ehegattin Marianne und derselben unschuldigen Liebhaber jämmerlich ermordet
Die Eh ist für uns arme Sünder
Ein Marterstand;
Drum, Eltern, zwingt doch keine Kinder
Ins Eheband.
Es hilft zum höchsten Glück der Liebe,
Kein Rittergut;
Es helfen zarte keusche Triebe,
Und frisches Blut.
Dies wußte Fräulein Marianne
So gut, als ich!
Dem schönsten, jüngsten, treusten Manne
Ergab sie sich.
Mama, sprach sie, ich bin zum Freien,
Nicht mehr zu jung;
Und, einem Manne mich zu weihen,
Schon klug genung.
Ich kann es länger nicht verhehlen
In meinem Sinn,
Mama, daß ich von Grund der Seelen,
Verliebet bin.
Verliebt? in wen? Ich will ihn nennen
Ich will, allein,
Sie müssen ihn nicht hassen können
Und gnädig sein.
Versprechen Sie mir das, Mamachen!
Sei''n Sie so gut,
Dann weiß ich ja, daß mein Papachen,
Es auch gleich tut!
Leander Ach, Sie wollen schelten,
Ich seh es schon!
Leander? Kind? o nein! Herr Velten
Sei Schwiegersohn!
Ja, ja, Herrn Velten sollst du nehmen
Denn der hat Geld,
Und du mußt dich zu dem bequemen,
Was mir gefällt.
Wie können junge Mädchen wissen,
Was nützlich ist?
Die meisten sind verpicht aufs Küssen,
Wie du auch bist.
Herrn Velten soll ich? ach! ich Arme!
Was soll mir der?
Ach, ...
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