BURCKHARDT JACOB (CHRISTOPH)

Jacob (Christoph) Burckhardt (1818-1897)
Der Sohn eines Pfarrers erhielt am Basler Gymnasium eine humanistische
Ausbildung. Seine Lehrer vermittelten ihm ausgezeichnete Kenntnisse in den alten
Sprachen, Französisch und Italienisch und förderten seine historischen und
literarischen Neigungen. Auf Wunsch des Vaters begann er 1837 in Basel ein
Theologiestudium, nebenher befaßte er sich mit Geschichte und Philologie. 1839
wechselte er endgültig zum Geschichtsstudium. Vom Herbst dieses Jahres bis zum
Frühjahr 1843 studierte er in Berlin Gechichte und Kunstgeschichte, 1841
unterbrochen von einem Sommersemester in Bonn. 1843 wurde er in Basel zum Dr.
phil. promoviert; in diesem Sommer verbrachte er vier Monate in Paris mit
Galeriebesuchen und Arbeiten in Bibliotheken und Archiven. 1844 habilitierte er
sich in Basel als Dozent für Geschichte, 1845 wurde er a.o. Professor.
Gleichzeitig arbeitete er als politischer Redakteur bei der konservativen
»Basler Zeitung«; seine Artikel zur gespannten Lage in der Schweiz waren
umstritten, daher gab er diese Tätigkeit Ende 1845 wieder auf. 1846 und 1847/48
folgten zwei mehrmonatige Aufenthalte in Italien; dazwischen lebte er in Berlin.
1848 nahm er seine Tätigkeit an der Basler Universität wieder auf, daneben
unterrichtete er an Geschichte in oberern Gymnasialklassen. Als diese
Nebeneinkünfte durch eine Reform 1853 wegfielen, mußte er seine finanzielle Lage
durch Veröffentlichungen aufbessern; diese Umstände führten ihn noch einmal von
März 1853 bis April 1854 nach Italien. Anschließend arbeitete er wieder in
Basel, bis er im Herbst 1855 als Professor für Kunstgeschichte an das
Polytechnikum Zürich berufen wurde.
Im Frühjahr 1858 wechselte er als Ordinarius für Geschichte an die Universität
Basel, wo er bis Ende 1885 Geschichte lehrte, von 1882 bis 1893 zuerst daneben,
später ausschließlich Kunstgeschichte.