CLAUDIUS MATTHIAS

Matthias Claudius (1740-1815)
Matthias Claudius wurde am 15. August 1740 in Reinfeld (Holstein) als Sohn des
Pfarrers Matthias Claudius und dessen zweiter Frau Maria (geb. Lorck) geboren.
Er war Schriftsteller und wurde vor allem durch sein 1779 entstandenes Abendlied
"Der Mond ist aufgegangen" bekannt. Nach einem Jura- und Theologiestudium
Mitglied der Deutschen Gesellschaft in Jena. Erste literarische Arbeiten blieben
weitgehend erfolglos: Seinen Lebensunterhalt musste sich Claudius als
Privatsekretär in Kopenhagen und als Redakteur in Hamburg verdienen. Zwischen
1771 und 1776 dann gab er mit dem Wandsbecker Boten die erste, von Johann
Joachim Bode gedruckte deutsche Volkszeitung heraus. Für das Blatt, das
politische, wissenschaftliche, literarische und belehrende Artikel brachte,
konnte er so namhafte Literaten wie Gotthold Ephraim Lessing, Johann Gottfried
von Herder, Friedrich Gottlieb Klopstock und Johann Wolfgang von Goethe
gewinnen. Gleichzeitig entwickelte Claudius seinen eigenen,
volkstümlich-humorvollen, teils aber auch melancholisch-verträumten, bisweilen
bewusst naiven Stil, der von tiefer Religiosität geprägt ist: Eigene Beiträge
zum Boten erschienen 1775 gesammelt. Nach einer Tätigkeit als
Oberlandeskommissar in Darmstadt und seiner krankheitsbedingten Rückkehr nach
Wandsbeck nahm Claudius die Stelle eines Bankrevisors an. Nebenbei war er
literarisch tätig. 1779 entstand sein berühmtestes Werk, das Abendlied "Der Mond
ist aufgegangen". Es folgten zahlreiche weitere volksliedhafte Dichtungen ("Der
Mensch", "Der Tod und das Mädchen"). Die letzten Jahre vor seinem Tod wirkte
Claudius bei Karl Wilhelm Friedrich von Schlegels Zeitschrift "Deutsches Museum"
mit. Er starb am 21. Januar 1815 in Hamburg.