FECHNER GUSTAV THEODOR

Gustav Theodor Fechner (1801-1887)
Pseudonym: Dr. Mises
Gustav Theodor Fechner wurde am 19. April 1801 in Großsärchen bei Muskau
geboren. 16jährig schrieb er sich an der Leipziger Universität als
Medizinstudent ein. Trotz bestandenem medizinischem Examen verdiente er seinen
Lebensunterhalt durch literarische Arbeiten wie die Übersetzung und Bearbeitung
der Lehrbücher der Physik (J. B. Biot ca. 2300 Seiten) und Chemie (L. J. Thénard
ca. 5600 Seiten).
1834 berief ihn die Philosophische Fakultät der Universität Leipzig zum
Ordinarius für Physik, womit er zum ersten Direktor des ersten physikalischen
Instituts Deutschlands wurde. Jahre angestrengten Arbeitens mit vielen
Experimenten führten 1840 zu einer Augenerkrankung, die mehrere Jahre anhielt.
Nach seiner Genesung widmete er sich der Beziehung zwischen dem Physischen und
Psychischen. Naturphilosophie und exakte Naturwissenschaft vereinte er so zu
einem originellen wie originären Werk. Zwei Wissenschaften wurde von ihm auf
diesem Wege begründet: Die Psychophysik und die experimentelle Ästhetik.
Parallel dazu verfaßte er unter dem Pseudonym Dr. Mises satirisch-humoristische
Schriften. Fechner war korrespondierendes Mitglied mehrerer ausländischer
Akademien und gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Königlich Sächsischen
Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig. Fechner starb am 18. November 1887.