GROTH KLAUS
Klaus (Johann) Groth (1819-1899)
Groth gilt als einer der eigentlichen Begründer der neuniederdeutschen
Literatur. Als Sohn eines Müllers lernte er früh die Landwirtschaft seiner
Heimat Dithmarschen kennen. Mit 14 Jahren begann er eine Schreinerlehre und
wechselte mit 18 Jahren auf das Lehrerseminar in Tondern. Aus Geldmangel mußte
er 1841 die Ausbildung abbrechen; er kehrte nach Heide zurück und nahm eine
Lehrstelle an einer Mädchenschule an. 1847 erlitt der immer kränkliche Groth
einen körperlich-seelischen Zusammenbruch; er quittierte den Schuldienst und
weilte bis 1853 zur Genesung auf Fehmarn, wo die Gedichtsammlung Quickborn
entstand. 1853 zog er nach Kiel um und unternahm größere Bildungsreisen. 1856
erhielt er die Ehrendoktorwürde der Universität Bonn; 1858 konnte er sich in
Kiel habilitieren, blieb jedoch Honorarprofessor für deutsche Sprache und
Literatur. Er versuchte, das Niederdeutsche zu einer Literatursprache
auszubauen, in der auch ernsthafte Themen abgehandelt werden konnten; hierüber
kam es zum Streit mit Fritz Reuter, der Groths Bestrebung, mit einer
niederdeutschen Bewegung zur Erneuerung der deutschen Geisteswelt entscheidende
Beiträge zu leisten, ablehnend gegenüberstand.