Title: Gedicht

Author:EICHENDORFF JOSEPH FREIHERR VON
Subject:POETRY
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Mondnacht

Es war, als hätt' der Himmel

Die Erde still geküßt,

Daß sie im Blütenschimmer

Von ihm nun träumen müßt'.

Die Luft ging durch die Felder,

Die Ähren wogten sacht,

Es rauschten leis die Wälder,

So sternklar war die Nacht.

Und meine Seele spannte

Weit ihre Flügel aus,

Flog durch die stillen Lande,

Als flöge sie nach Haus.

Joseph von Eichendorff (1788-1857) Der Liebende

Der Liebende steht träge auf,

Zieht ein Herr-Jemine-Gesicht

Und wünscht, er wäre tot.

Der Morgen tut sich prächtig auf.

So silbern geht der Ströme Lauf,

Die Vöglein schwingen hell sich auf:

"Bad, Menschlein, dich im Morgenrot,

Dein Sorgen ist ein Wicht!"

Joseph von Eichendorff (1788-1857)

Echte Liebe

Lau in der Nacht mag ich nimmer sein,
Kalt oder brennend wie ein lohes Feuer!

O, Lust und Leiden sind nur farblos, klein,

Wo Liebe nicht ergriffen hat das Steuer!

Wer noch bei Sinnen, ist kein rechter Freier;

Wirf von dir ohne Zagen all was dein,

Der stirbt vor Liebe nicht, ein halbgetreuer,

Wer von der Liebe mehr verlangt als Pein.

Gleichwie ein Schiff, wenn sich die Wetter schwärzen,

an jähen Klippen treibt bei finstrer Nacht.

Auf weitem Meer der Wind' und Wogen Spiel,

So auf dem wüsten Meere meiner Schmerzen

Such ich, auf neue Leiden nur bedacht,

Im Hoffnungslosen meines Glückes Ziel.

Joseph von Eichendorff (1788-1857)


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