Title: Gedichte an die Mutter

Author:MAY KARL
Subject:POETRY
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KARL MAY
Gedichte an die Mutter


A n d i e M u t t e r
Ich hab gefehlt, und du hast es getragen,
So manches Mal und, ach, so lang, so schwer.
Wie das mich nun bedrückt, kann ich nicht sagen;
O komm noch einmal, einmal zu mir her!
Du starbst ja nicht; du bist hinaufgestiegen
Zu reinen Geistern, meiner Mutter Geist.
Ich weiß, du siehst jetzt betend mich hier liegen;
O komm, o komm, und sag, daß du verzeihst!
Komm mir im Traum; komm in der Dämmerstunde,
Wenn, Stern um Stern, der Himmel uns umarmt.
Bring mir Verzeihung, und bring mir die Kunde,
Daß auch die Seligkeit sich mein erbarmt!

//111//
D e r M u t t e r A n t w o r t
Hast du gefehlt, so hab ich's gern getragen;
Der Mutterliebe ist ja nichts zu schwer.
Was dich bedrückt, kannst du mir alles sagen;
O bring es mir, mein Kind, bring es mir her!
Ich bin nicht tot; ich hab dich nicht verlassen,
Wenn ihr auch sagt, daß ich gestorben sei,
Und kann noch heut wie früher dich umfassen,
Damit du fühlst, daß ich dir gern verzeih.
Ich bin bei dir zu jeder Zeit und Stunde,
Weil, Stern um Stern, der Himmel uns umarmt,
Und küsse auf die Lippen dir die Kunde,
Daß sich der Vater dein wie mein erbarmt.

//112//
HERMANN HESSE
Gedichte an die Mutter


M e i n e r M u t t e r
Ich hatte dir so viel zu sagen,
Ich war zu lang in fremdem Land,
Und doch warst du in all den Tagen
Die, die am besten mich verstand.
Nun, da ich meine erste Gabe,
Die ich dir lange zugedacht,
In zagen Kinderhänden habe,
Hast du die Augen zugemacht,
Doch darf ich fühlen, ...
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