Milder Tag im Vorfrühling
Treiben einander auf wolkigen Bänken
unruhigen Lichtes die Luftgeister zu?
Brechender Blätter in braunroten Senken
zartes Gezirp wie aus persischen Schänken,
Licht über Mittag wie Blut unterm Schuh ...
Lüften Flamingos die schwellenden Flügel?
Faltet die Ahnung der Rose sich auf?
Schneebeerstrauch trägt seine lieblichen Hügel
Hebe als Brüstchen an, und aus dem Tiegel
winziger Sternschalen sät sich zu Hauf
Samen der Goldraute rings in die Runde,
daß er den Wind nicht, den Kuppler, versäumt.
Sperlingsmann ist schon mit Kore im Bunde:
Stygischer Bote, der wispernde Kunde,
Laub aus dem Vorjahre, aufhebt und räumt.
Dehnt sich der Ring dieser wehenden Hecken?
Tanzte ein Kiesel auf grundlosem See?
Spukhaft verbeugen, einander zu necken,
sich zwei Gestalten in mausgrauen Röcken:
Birgit von Schweden begrüßt Litaipe.
Räume, sie rücken in mystischen Bögen
näher zusammen, gezweigt vor dem Blau,
und wie bei Meisen an schaukelnden Trögen
zittert ihr Schattenbild, reiner als Regen,
tief in des Dichters weit offener Schau ...
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