Leben
Süß ist - süß - der unbefriedigte Gott,
Sein Locken hinter den Wäldern mit Hirtenflöten,
Sein Jubilieren im Dickicht gleich dem des Sprossers,
Ziehn dich zu ihm, nach seinen Lippen begierig.
Süß ist - süß - der müde, gestillte Gott -
Tief gesättigt von Opfer und von Gesang,
Trunken von deines Herzens jungem Schaum
Schlummert er unter Sternen. Und dir ist leicht.
Süß ist - süß - der endlich verstandene Gott,
Der nichts wollte, als daß am Abend
Du aufschwebtest - von seinem Odem
Hingehauchte, wehende Wolke. -
Ina Seidel
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