LASKER-SCHÜLER ELSE

Else Lasker-Schüler (1869-1945)
Die 1869 in Eberfeld geborene Tochter eines Großrabbiners beginnt schon frühzeitig, gegen die bürgerlichen Traditionen zu rebellieren. 1894, nach der Heirat mit dem Arzt Bertold Lasker, zieht sie nach Berlin, das zum kulturellen Mittelpunkt Deutschlands geworden ist und begegnet den wichtigsten Vertretern der deutschen Avantgarde.
Befreundet ist sie besonders mit dem Schriftsteller Peter Hille, mit Franz Marc - dem Gründer der Malergesellschaft "Blaue Reiter" - und Herwarth Walden, dem Herausgeber der Künstlerzeitschrift "Der Sturm", den sie 1903, nach der Scheidung von Bertold Lasker, heiratet. Bekannt sind vor allem ihre lyrischen, (vor-) expressionistischen Gedichte: ihre frühe Lyrik und Prosa werden vom Jugendstil stark geprägt, aber sie findet sich rasch zu ihren eigenen Sprache und dichterischen Bilderwelt, die sich durch das Traumleben, die orientalischen Mythen, Gebete und Feste auszeichnet.
"Ihre [Else Lasker-Schülers] Themen waren jüdisch; ihre Phantasie orientalisch, aber ihre Sprache war deutsch, ein üppiges, prunkvolles, zartes Deutsch, eine Sprache reif und süß, in jeder Wendung dem Kern des Schöpferischen entsprossen" (Gottfried Benn).
Bis zu ihrer Flucht aus Deutschland veröffentlicht sie zahlreiche Gedichtbände - Styx (1902), Hebräische Balladen (1913), Gesammelte Gedichte (1917) - sowie Romane - Mein Herz (1912), Der Malik (1919)- Theaterstücke - Die Wupper (1909), Arthur Aronymus (1932) - und Erzählungen - Der Wunderrabbiner von Barcelona (1932). 1932 wird ihr der Kleist-Preis verliehen.
Neben der Liebeslyrik bilden die Gedichte mit jüdischer Thematik ein Charakteristikum ihrer Dichtung, ohne daß sich beide Elemente in strikter Weise scheiden lassen. Es geht hier weniger um die Schicksale und Erfahrungen des geschichtlichen Judentums sondern vielmehr um den Mythos eines mehr oder minder selbstgeschaffen Hebräertums. Zugleich jedoch manifestiert sich hier ein - wenn auch zutiefst subjektiv getöntes- Bekenntnis zur jüdischen Tradition. 1939 siedelt sie sich endgültig in Palästina, wo sie 1943 ihren letzten Gedichtband Das blaue Klavier veröffentlicht.
"Die größte Lyrikerin, die Deutschland je hatte" (Gottfried Benn) stirbt 1945 in Jerusalem.


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