UHLAND LUDWIG

Ludwig Uhland (1787-1862)
Der Dichter, Politiker und Literaturwissenschaftler, am 26. April 1787 in
Tübingen geboren, studierte in seiner Heimatstadt Jura und Literatur und war eng
mit Justinus Kerner befreundet, mit dem er zum Mittelpunkt der Schwäbischen
Schule wurde. Mehr als andere Romantiker setzte Uhland die nationalen und
liberalen Ideen der Bewegung auch in praktische Politik um.
1810-14 Sekretär im Justizministerium, verweigerte er den Eid auf den König, der
widerrechtlich das Parlament aufgelöst hatte. Er mußte sich daher als freier
Rechtsanwalt in Stuttgart niederlassen, setzte sich dort aber weiter für die
Einhaltung der Verfassung ein. Seit 1829 Professor für deutsche Sprache in
Tübingen, wurde er 1831 in den Landtag gewählt. Er legte seine Professur nieder,
als ihm die Regierung seine Beurlaubung verweigerte.
Nachdem er sich 1838 von der Politik zurückgezogen hatte, trat er 1848 als
Abgeordneter in der Frankfurter Nationalversammlung für die großdeutsche Lösung
ein.
Bekannt wurde Uhland als Meister der Ballade und des Liedes. Seine Balladen
greifen fast immer auf historische Stoffe oder Sagen zurück, beispielsweise
"Bertran de Born" oder "Das Glück von Edenhall". Viele seiner schlichten,
volksnahen Lieder sind mit der Zeit zu echten Volksliedern geworden wie "Ich
hatt`einen Kameraden" oder "Der Wirtin Töchterlein".
Uhland, der auch ein bedeutender Sprach- und Literaturhistoriker war, starb am
13. November 1862 in seiner Heimatstadt.