Ludwig Uhland
1787 - 1862
Vaterländische Gedichte
_______________________1. Am 18. Oktober 1815 (1815)
2. Das alte, gute Recht (1816)
3. Württemberg (1816)
4. Gespräch (1816)
5. An die Volksvertreter (1816)
6. Am 18. Oktober 1816 (1816)
7. Schwindelhaber (1816)
8. Hausrecht (1816)
9. Das Herz für unser Volk (1816)
10. Neujahrswunsch 1817 (1816)
11. Den Landständen zum Christophstag 1817 (1817)
12. Gebet eines Württembergers (1817)
13. Nachruf (1817)
14. Prolog zu dem Trauerspiel «Ernst Herzog von Schwaben» (1819)
15. Wanderung (1834)
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1.
Am 18. Oktober 1815
(1815)
Herrn Bürgermeister Klüpfel,
ständischem Abgeordneten
der Stadt Stuttgart
Die Schlacht der Völker ward geschlagen,
Der Fremde wich von deutscher Flur,
Doch die befreiten Lande tragen
Noch manches vor'gen Dranges Spur;
5
Und wie man aus versunknen Städten
Erhabne Götterbilder gräbt,
So ist manch heilig Recht zu retten,
Das unter wüsten Trümmern lebt.
Zu retten gilt's und aufzubauen,
10
Doch das Gedeihen bleibet fern,
Wo Liebe fehlet und Vertrauen
Und Eintracht zwischen Volk und Herrn.
Der Deutsche ehrt' in allen Zeiten
Der Fürsten heiligen Beruf,
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Doch liebt er frei einherzuschreiten
Und aufrecht, wie ihn Gott erschuf.
So wirkt auch ihr im festen Bunde,
Ihr guten Hüter unsres Rechts!
Ihr bauet auf dem alten Grunde
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Das Wohl des künftigen Geschlechts.
Uneingedenk gemeinen Lohnes,
Seid ihr beharrlich, emsig, treu;
Des Volkes Würde wie des Thrones
Beachtet ihr mit heil'ger Scheu.
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Drum, da wir heut das Fest begehen,
Dem tausend Freudenfeuer sprühn
Und, wo sie nicht von Bergen wehen,
Doch tief in allen Herzen glühn:
Was kann so edlen Schmuck gewähren
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Dem Mahle, das uns hier vereint,
Als einen Mann bei uns zu ehren,
Der's so getreulich mit uns meint!
Den Mann, der, unsrer Stadt entsprossen,
Stets ihres Wohles treu gedacht,
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Dem wir uns innig angeschlossen,
Der unser Teuerstes ...
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