Sonnenwende
Die Nacht blüht blau: für wen? für wen?
Was werden wir im Osten sehn?
Die Hecke mit dem Feuerkranz
gebot der Waffe wieder Tanz.
Die Maid, der ich den Schlaf befahl,
schlägt mit dem Herzen an ein Stahl.
Der Mond sieht zu - den wer geköpft? wie meine Seele Wasser schöpft.
Die Welt, die ich mit Blut verbräm,
wacht weiß, ob keiner wiederkäm,
der, nur aus Händen und aus Haar,
der Herzen süßer Heiland war.
Im Haus, daran das Feuer leckt,
hab ich die Rosenzeit entdeckt.
Sie schläft, von meinen Fäusten welk
den Schlaf der Liebe im Gebälk.
Dir drüben mal ich unters Kinn
die Wunde die ich selber bin.
Wenn meine Asche deiner gleicht,
ersteht dein wahres Reich vielleicht.
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