Title: Himmelsgedanken

Author:MAY KARL
Subject:POETRY
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I -]

Himmelsgedanken
Gedichte
von
K a r l M a y


Freiburg i/B.
F r i e d r i c h E r n s t F e h s e n f e l d




[- II -]



[- III -]

Widmung.
Ich fragte zu den Sternen
Wohl auf in stiller Nacht,
Ob dort in jenen Fernen
Die Liebe mein gedacht.
Da kam ein Strahl hernieder,
Hell leuchtend, in mein Herz
Und nahm all meine Lieder
Zu dir, Gott, himmelwärts.
Ich fragte zu den Sternen
Wohl auf in stiller Nacht,
Warum in jene Fernen
Er sie emporgebracht.
Da kam die Antwort nieder:
»Denk nicht an irdschen Ruhm;
Ich lieh dir diese Lieder;
Sie sind mein Eigenthum!«


[- IV -]

Ich fragte zu den Sternen
Wohl auf in stiller Nacht:
»Gilt dort in jenen Fernen
Auch mir die Himmelspracht?«
Da klang es heilig nieder
»Du gingst von hier einst aus
Und kehrst wie deine Lieder
Zurück ins Vaterhaus!«


[- V -]

Meine Legitimation.
Grüß Gott, du liebes Tröpflein Thau!
So einen Schmuck giebt es wohl nimmer:
Von jedem Hälmchen auf der Au
Spitzt es wie Diamantenschimmer.
Entstammt der Erde, harrst du froh
Dem holden Morgenlicht entgegen.
Tränkst deinen Halm und wirst ihm so
Nicht nur zur Zierde, auch zum Segen.
Kommt dann aus gold-brokatnem Thor
Die Königin des Tags gestiegen,
So strebst du sehnsuchtsvoll empor,
Dich ihrem Strahle anzuschmiegen.
Du fühlst, du bist ihr unterthan,
Du kannst nicht ohne sie bestehen
Und wirst gezogen himmelan.
In ihrem Kusse aufzugehen.


[- VI -]

Ein solches Tröpflein bin auch ich
Am Lebensmorgen einst gewesen,
Ein Tröpflein, das den andern glich,
Nicht auserwählt, nicht auserlesen.
Ich hing nicht hoch, ich wurde nicht
Von einer Rose stolz getragen;
Tief unten sah ich auf zum Licht
Und durfte kaum zu hoffen wagen.
Da stieg sie auf, so himmlisch klar,
...
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